Windkraft in Kraichtal - "Pro " und "Contra" im Vergleich

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Die CDU Kraichtal möchte Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich ausgewogen über das Thema Windkraft zu informieren.

Hierdurch möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, sich objektiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es ist der CDU ein Anliegen, allen Interessengruppen, die sich „für“ oder „gegen“ die Windkraft einsetzen, die Gelegenheit zu geben, ihre Standpunkte zu formulieren und den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen. Aus diesem Grund wurden die Argumente beider Positionen gesammelt und dargestellt.

Ziel ist es, interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine fundierte Grundlage zu bieten, sich selbst eine unabhängige Meinung zu bilden.

Innerhalb der CDU Kraichtal gibt es unterschiedliche Ansichten zur Frage, ob Windkraft in Kraichtal eine sinnvolle Form der Energiegewinnung sein könnte. So kontrovers, wie dieses Thema in der CDU diskutiert wird, wird es auch in der Bevölkerung debattiert. Für uns in der CDU Kraichtal steht daher im Vordergrund, einen offenen Dialog und eine sachliche Auseinandersetzung zu diesem Thema zu führen. Treten Sie hierzu gerne mit uns, der CDU Kraichtal, sowie mit Ihren Vertreterinnen und Vertretern im Gemeinderat in Kontakt.

Wichtige Klarstellung vorab: Der Gemeinderat der Stadt Kraichtal kann nicht darüber entscheiden, ob generell Windkraftanlagen in Kraichtal gebaut werden dürfen oder nicht. Der Gemeinderat kann nur festlegen, ob auf städtischen Grundstücken Windkraftbetreiber Anlagen errichten dürfen. Werden Windkraftanlagen auf privatem Grund oder auf Flächen des Landes gebaut, hat der Gemeinderat keine Möglichkeit der Einflussnahme. Es wäre somit lediglich eine Begrenzung der Anzahl der betroffenen Anlagen möglich.

 

 

 

 

 

 

Stellungnahmen zur Windkraft geben nicht die Meinung der CDU Kraichtal wieder – Texte stammen von den jeweiligen Autoren/Gruppierungen

Argumente für Windkraft in Kraichtal:

Ein Weg zur enkeltauglichen Energieversorgung
Die bereits spürbar eingetretene Klima-Veränderung schreitet immer weiter und mit immer höherem Tempo voran. Der größte Teil dieser Klima-Veränderung ist menschgemacht. Vor allem die Freisetzung riesiger Mengen an klimaschädlichem CO2 durch die Verbrennung Millionen Jahre alter fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl und Erdgas), trägt zu immer weiter steigenden Temperaturen bei. Die dadurch immer häufiger auch bei uns auftretenden Extremereignisse wie Hitzesommer, Waldbrände, Überflutungen und sogar die Verschiebung der Jahreszeiten und vieles mehr führt uns unmissverständlich vor Augen, dass wir schnellstens unser bisheriges Verhalten ändern und vor allem die fossilen Energien in der Erde lassen sollen.

Um unsere Energieversorgung enkeltauglich, sprich sauber, nachhaltig und ohne große Abhängigkeiten vom Ausland zu verwirklichen, sollten die überall verfügbaren nicht-fossilen Energieformen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme auch überall dezentral geerntet und genutzt werden. Da Solarenergie vor allem im Sommerhalbjahr zur Verfügung steht, passt die Windenergie mit ihrer vor allem im Winterhalbjahr erfolgenden Strom-Ernte, optimal dazu.

Nach dem jetzt schon Jahrzehnte langen Ausbau der Solarenergie, ist nun bei uns in Kraichtal auch das Thema Windenergie auf die Tagesordnung gekommen. Der Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. steht diesem anstehenden Ausbau der Windkraftnutzung in unserer Region, aufgrund der oben genannten Zusammenhänge, prinzipiell sehr positiv gegenüber.

Wichtig ist aus unserer Sicht eine sachliche Information zur bei uns in der Region noch nicht sehr verbreiteten Windkraftnutzung. Die verständlichen Unsicherheiten zu vielen einzelnen Fragen bei der Planung, dem Bau und Betrieb sowie dem Rückbau von Windkraftanlagen, wollen wir durch sachliche Informationen beheben.

Weiter Informationen unter: www.kraichtal-im-aufwind.de

Argumente gegen Windkraft in Kraichtal:

Der Verein „Windradfreies Kraichtal n.e.V.“ verfolgt den Zweck „Erhaltung des Landschaftsbildes und Naherholungswertes, Schutz von Gesundheit, Flora, Fauna und Immobilienwerten durch Verhinderung von Windradprojekten auf der Gemarkung Kraichtal.“ Dazu passen keine 250 Meter hohen rotierenden Industrieanlagen, die Mensch und Tier schädigen, das Kraichgauer Landschaftsbild verschandeln und zudem aufgrund der Einschätzung des Windatlas 2019 keinen wirtschaftlichen und verlässlichen Betrieb erwarten lassen.

Die Mitglieder setzen stattdessen auf eine vernünftige, bewährte, physikalisch realistische und ideologiefreie Energiepolitik ohne Subventionen, die vor allem den Betreibern dienen. Wohl aber auf einen Energiemix, der zu permanenter Versorgungssicherheit führt. Dazu können zwar vereinzelt Windräder beitragen, aber nur sofern ein effizienter, gewinnbringender Einsatz gegeben ist.

Ohne Mensch, Flora, Fauna und Landschaftsbild zu schädigen und ohne lebensnotwendigen Wald zu vernichten. Wir fordern deshalb ein Ende der Planungen von industriellen Windkraftanlagen im windschwachen und dicht besiedelten Kraichtal.

Wir wünschen uns von den kommunalen Entscheidungsträgern, sich Ihrer Verantwortung zu stellen: nämlich durch ihr NEIN zu dem Vorhaben beträchtlichen Schaden von der Kommune, der Natur und den Bürgern abzuwenden.

Unter https://windradfreies-kraichtal.de/  erfahren Interessierte mehr zu unseren Zielen und Argumenten gegen Windkraft-Industrieanlagen in Kraichtal und anderswo.

Infomationen der Stadt Kraichtal zu dem Thema Windkraft auf der Gemarkung Kraichtal zu den städtischen Flächen

Informationen der ENBW - Zum geplanten Ausbau der Windkraft im Gebiet Kraichtal

QUELLE: https://www.enbw.com/unternehmen/themen/windkraft/windpark-kraichtal/

 

Unser Beitrag zur Energiewende
Wir unterstützen die gesellschaftlichen und politischen Klimaziele durch den Ausbau von Windenergie.


Erneuerbare Energien – wichtiger denn je
Anstehende Herausforderungen müssen gemeistert und ambitionierte Ziele erreicht werden:

  • Das Argument der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten gewinnt in der aktuellen geopolitischen Situation an Bedeutung.
  • Bundes-Klimaschutzgesetz 2023: z. B. Treibhausgasneutralität bis 2045 und die Anhebung des Ziels zur Treibhausgasminderung gegenüber 1990 von minus 55 auf minus 65 Prozent schon bis 2030.
  • Der Anstieg des CO₂-Preises von 25 Euro/t CO₂ (2021) auf 30 Euro/t CO₂ (2022) belastet die Gaspreise zusätzlich.
  • Nationale Wasserstoffstrategie (2023) zum Ausbau der Produktion von grünem Wasserstoff.
  • Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vorgesehen, den Kohleausstieg in Deutschland idealerweise bis 2030 vorzuziehen.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023)
Angestrebte Ziele bis 2030 für unterschiedliche Technologien:

  • Wind an Land: 115 GW
  • Wind auf See: 30 GW
  • Biomasse: 8,4 GW
  • Photovoltaik: 215 GW

Die Förderung wird über Ausschreibungen ermittelt. Dies gilt für EE-Anlagen ab 1000 kW (Biomasse ab 150 kW).


Landespolitische Zielsetzungen für Baden-Württemberg
Mit einem Landesflächenziel sollen die räumlichen Voraussetzungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien geschaffen werden. Bis Ende 2025 sollen 1,8 % der Landesfläche für die Windenergie zur Verfügung stehen.

Konkrete Fakten

Der Windpark Kraichtal

Windpark Kraichtal *vorläufige Planung

 

  • Die EnBW plant derzeit Windenergieanlagen auf kommunalen Waldflächen der Stadt Kraichtal. Es werden zwei Projekte in den vorläufig festgesetzten Vorranggebieten auf den Gemarkungen Unteröwisheim, Münzesheim und Oberacker geplant. Theoretisch können innerhalb der zwei Planungsgebiete insgesamt zehn Windenergieanlagen errichtet werden. Auf den kommunalen Waldflächen innerhalb der Planungsgebiete sind acht Windenergieanlagen möglich. Das Projekt befindet sich noch in der Vorprüfungsphase. Die konkreten Standorte sowie die Anlagentypen werden in den kommenden Planungsphasen erarbeitet.
  • Anzahl der WEA: 8
  • Anlagentyp: Binnenlandanlage
  • Anlagenhersteller: Enercon, Nordex oder Vestas
  • Leistung: 6–8 Megawatt pro Anlage
  • Nabenhöhe: 160–180 Meter
  • Rotordurchmesser: 160–175 Meter
  • Energieertrag: Eine Windenergieanlage mit 7 MW Leistung kann an diesem Standort jährlich ca. 14.100 MWh Windstrom produzieren. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 4.000 Haushalten (bei einem Durchschnittsverbrauch von jährlich 3.500 kWh pro Haushalt).

Zeitplan:

  1. 2024: Projektvorbereitung und Flächensicherung
  2. 2025: Fachspezifische Untersuchungen
  3. 2026: Erstellung und Einreichung der Antragsunterlagen sowie Beginn des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens
  4. 2027: Erhalt der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung und Zuschlag EEG Ausschreibung
  5. 2028: Voraussichtlicher Baubeginn
  6. 2029: Voraussichtliche Inbetriebnahme
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